Alternativpokal – Sieger 2024

(Fotocredit: Werner Schneider)

Es war letztendlich eine unerwartet knappe Angelegenheit, aber – Hand auf’s Herz – wer fragt nach eine Weile, wie knapp man sich am Ende durchgesetzt hat?

Dass es für Markus Jaitz und seinen Copiloten Johann Drapela beim Finale zur Austrian Rallye Challenge, der Herbst-Rallye rund um Dobersberg im oberen Waldviertel, knapper werden würde als zuletzt, hatte man fast vermuten können. Schließlich hatte man als es „Zuagreiste“ bei Andreas und Silvia Fraissl mit waschechten Waldviertlern zu tun. Und eine Heimrallye lässt einfach zusätzliche Energien frei, wie jeder weiß.

Beim Kampf um den ARC-Titel für Fahrzeuge mit „Alternativsprit“ – in diesem Fall sprich Diesel – hieß es vor dem Start ganz einfach: Wer vor dem anderen landet hat ist Champion. Und die Anspannung stieg noch um einiges an, weil beide Teams in der ersten von vier Runden nur leere Kilometer absolvierten, nachdem beide SP wegen Unfällen abgebrochen werden mussten, ehe die beiden Fiat Stilo an der Reihe waren. Der anfangs dichte Bodennebel war inzwischen aufgegangen und als man endlich die ersten beiden SP absolviert hatte, gab’s ein wenig Durchatmen beim Team Jaitz/Drapela: 19,7 Sekunden Vorsprung. Keine Welt, aber eine gute Basis für den Nachmittag.

Wie schnell es gehen kann, realisierte man dann auf der Königs-SP zwischen Waidhofen a.d. Thaya und Pfaffenschlag, als der Motor des Stilo auf einmal ausging und das Auto zu Stillstand kam. Keine Anzeige am Armaturenbrett, nichts, gar nichts. Nur, um nach einer guten, aber endlos erscheinenden halben Minute wieder anzuspringen und zu laufen, als ob nichts gewesen wäre.

Damit war die Führung futsch, der Rückstand betrug nun knapp sechs Sekunden. Das setzte auch ein paar Energien frei und prompt holte man sich diese in der deutlich kürzeren 6. SP wieder zurück. Die Ursache des Blackouts konnte im folgenden Service nicht ermittelt werden, als ging’s gespannt auf die Finalrunde, auch im Wissen, dass man die Final-SP bereits nach Einbruch der Dunkelheit würde absolvieren müssen – ein zusätzliches Spannungselement. Aber diesmal ging alles gut. Jaitz/Drapela waren beide Male knapp schneller, hatten am Ende 18,1 Sekunden Vorsprung. Und als einige Tage später die Rechenschieber nach einer recht komplizierten Formel die Punkte ausgespuckt hatte, kam die Bestätigung, dass man sich tatsächlich mit acht Punkten Vorsprung den Titel gesichert hatte.

Aber nicht nur das: Zur freudigen Überraschung aller Beteiligten belegte man auch Platz 4 in der Gesamtwertung der Austrian Rallye Challenge – hinter drei viel stärkeren Ford Fiesta ST, allesamt mit Piloten hinter’m Lenkrad, die vom Alter her ohne weiteres Markus Jaitz’ Söhne und Johann Drapelas Enkel sein könnten. Der wilden Jugend unterlegen zu sein ist also kein Grund, sich irgendwie zu ärgern.

Markus Jaitz: „Also der 4. Platz in der ARC gesamt ist etwas, mit dem ich nie und nimmer gerechnet hätte. Das freut mich ganz besonders. Und der Alternativ-Titel ist ein Grund ein wenig zu feiern.“