Eugen Friedl fuhr nach 7 jähriger Rallye‑Pause bei der stark besetzten Quattro-River-Rallye Karlovac wieder einen Bewerb   

Eugen Friedl vom MCL 68 (Motorclub Leobersdorf) ist schon seit den 80er Jahren mit immer wieder mehrjährigen Unterbrechungen auf nationalen und internationalen Rallyepisten unterwegs gewesen: Zu Beginn mit einer Lada, 1987 mit Peugeot 205, von 1992 bis 1995 mit einem VW-Golf GTI Gr. A (Österreich, Ausland, davon 2 WM-Einsätze 1995 in Finnland und San Remo in Italien), von 2007 bis 2012 mit Mitsubishi Evo VI (vorwiegend Österreich und einige spezielle Auslandseinsätze wie Barum-Rallye und Veszprem‑Rallye in Ungarn), von 2013 bis 2016 mit einem Historic Ford Escort RS 2000 MK2 (vorwiegend im Ausland: Ungarn, Slowenien, Kroatien, Italien, Finnland). Dazwischen gab es immer wieder mehrjährige Rallyepausen.

Trotz der längeren Unterbrechungen ist die Begeisterung als Aktiver für diesen Sport nie ganz erloschen.

In diesem Winter hat es ihn wieder „gejuckt“, er erwarb einen Mitsubishi Evo IX und will es damit „noch einmal wissen“!!

Für das Comeback nach dem letzten Bewerb 2016 (Tuscan-Rewind Schotter Rallye in Italien) wählte er eine (vermeintlich!) „einfache“ Rallye im Ausland:

Die QUATTRO-RIVER Rallye in Kroatien, die erst zum 2. Mal ausgetragen wurde.

Diese „4 Flüsse‑Rallye“ auf Asphalt fand letztes Wochenende im Raum von Karlovac, ca. 60 km westlich von Zagreb statt und zählt auch zum internationalen Alpe Adria Rally Cup (AARC-AART). Sie weist 110 SP-Kilometer und eine Gesamtlänge von 477 km auf.

Zur Überraschung war das Teilnehmerfeld sehr hochkarätig, es befanden sich nicht nur zwei bekannte WRC‑Starter, nämlich Gus GRENNSMITH (GBR) und Nikolay GRYAZIN (RUS) auf der Nennliste, sondern auch eine internationale junge Armada von Junior WRC‑Teams mit Ford Fiesta „Rallye 3“‑Fahrzeugen. Offensichtlich nutzten alle diese Rallye als Vorbereitung für den kommenden WRC‑Lauf in Kroatien im April, da auch ein Großteil der Sonderprüfungen beim WRC‑Lauf gefahren werden.  

Manfred Cerny (auch vom MCL 68) war als erfahrener und sehr routinierter Co-Pilot dabei.

Eugen und Manfred sind bereits 2015 im Rahmen des MITROPA-Cups zweimal gemeinsam im Cockpit des Historic Escorts gesessen (Casentino-Rallye und Citta die Bassano Rallye, beide in Italien).

Die Betreuung und das Service für den bestens vorbereiteten Evo wurde von Rallye-ABST Martin KALTEIS und seinem Team durchgeführt.

Das „Ziel war das Ziel“, nämlich so viel Kilometer wie möglich mit Spaß fahren, während ein „zählbares“ Ergebnis diesmal nicht im Vordergrund stand.

Eugen wollte eigentlich eine „einfache“ Rallye bei seinem Comeback fahren, aber bei der Besichtigung und Schrieb-Erstellung der Sonderprüfungen war schnell klar, dass es sehr anspruchsvolle Prüfungen werden. Zitat Eugen: „Ich habe bei einer Asphaltrallye noch nie so viele und vor allem so schwer einschätzbare Kuppen erlebt“.

Auch die vielen mittelschnellen Kurvenkombinationen und abwechslungsreichen winkeligen Passagen waren sehr selektiv und daher vor allem für kleine wendige und leichte Autos ideal, nicht aber so für eher lange schwere – definitiv also kein „Evo-Land“. Das erklärt vermutlich auch, warum Eugen und Manfred als einziges Team mit einem Mitsubishi am Start waren!

Der Beginn war noch etwas verhalten aber mit Fortdauer des Bewerbs kamen die beiden immer besser in Schwung und auf der letzten Sonderprüfung konnte sogar eine 25. Gesamtzeit erreicht werden. Im Endergebnis ergab es einen 38. Gesamtplatz und einen 3. Platz in der AART‑Wertung (Alpe-Adria-Trophy). Es ist aber noch genug Luft nach oben .

Der Evo lief zuverlässig wie ein Uhrwerk, es gab lediglich vor Beginn der Rally ein kleines elektrisches Problem beim Scheibenwischer-Stellantrieb, das aber nach dem „Shakedown“ noch kurz vor dem Start gelöst werden konnte. Die Servicecrew von Rallye-ABST hat das ganze Wochenende einen tadellosen Job gemacht.  

Die Rallye war sehr gut organisiert, nur manche lange Verbindungsetappen mit teilweise sehr hohen Schnittgeschwindigkeiten waren eine Herausforderung, in denen zu entscheiden war, entweder Strafzeit zu kassieren oder ein Strafmandat zu riskieren. Ohne viel Reserve konnte an der Zeitkontrolle manchmal gerade noch in der „richtigen Minute gestempelt“ werden.

Fazit: Eugen und Manfred waren happy, gleich beim Comeback die Zielflagge gesehen zu haben und es war ein besonderes Gefühl, auf einer WM‑Strecke gefahren zu sein!

Voll motiviert sind heuer noch der eine oder andere Lauf im Ausland und Einsätze in Österreich geplant.  

(Fotocredit: privat und Marek PLEHA)